Was ist Agility ?
Agility, zu deutsch Behändigkeit, Gewandtheit, ist eine aus England kommende Hundesportart,
die vor allem in den westeuropäischen Ländern bereits eine große Anhängerschaft gewonnen
hat. Es ist Freizeitsport für Hund und Mensch, in dessen Mittelpunkt ein Hindernisparcours
steht, den es zu überwinden gilt.
Der Agility-Hindernisparcours stellt sich aus 12 bis 20 Hindernissen zusammen, die in richtiger
Reihenfolge bewältigt werden müssen. Der Parcours wird auf einem Gelände von mindestens
20 x 40 m aufgebaut. Die Streckenlänge liegt zwischen 100 und 200 m. Innerhalb einer
festgesetzten Standardzeit soll der Hund den Parcours ohne Leine, Halsband oder andere
Hilfsmittel, außer der Stimme und Gestik seines Halters / seiner Halterin zurücklegen.
Gewonnen hat das Team, das innerhalb der Standardzeit die wenigsten Fehler gemacht hat.
Wenn mehrere Teams mit 0 Strafpunkten das Ziel erreicht haben, gewinnen die, die den
Parcours am schnellsten bewältigen konnten.
Strafpunkte gibt es für viele verschiedene Arten von Fehlern. Schwerwiegende Fehler, wie etwa
das Auslassen eines Hindernisses, drei Verweigerungen oder gar das Misshandeln eines
Hundes führen im Wettkampf zur sofortigen Disqualifikation. Auch wenn der Hund das
Parcoursgelände als Löseplatz benutzt oder nicht mehr in der Hand seines Besitzers / seiner
Besitzerin steht oder das Team einen falschen Parcours einschlägt, d.h. ein Hindernis auslässt
oder eine falsche Reihenfolge vorzieht, müssen die beiden leider für dieses Mal aufhören.
Ansonsten bekommen die Teams für Fehler, wie spezielle Hindernisfehler, Verweigerungen oder
das Berühren eines Hindernisses oder des Hundes durch den Hundeführer / die Hundeführerin
jeweils 5 Strafpunkte. Bei mehr als 26 Strafpunkten erfolgt wiederum die Disqualifikation.
Welche Hindernisse gibt es beim Agility ?
Der Hürdensprung ist ein sehr einfaches Hindernis.
Welpen dürfen noch gar keine Sprünge üben, bei
Junghunden legen wir die Stange nur ca. 10 cm hoch.
Die meisten Hunde springen nach ein paar Versuchen
fehlerfrei über den Hürdensprung.
Der Weitsprung wird erst bei ausgewachsenen Hunden in
voller Länge geübt.
Auch hier treten kaum Probleme auf.
Der Reifen ist schon etwas schwieriger zu lernen. Auch hier
habe wir für junge Hunde eine niedrigere Einstellung. Viele
Hunde wollen entweder seitlich am Reifen vorbeilaufen oder
unter dem Reifen durchgehen.
Sogar fortgeschrittene Hunde machen manchmal diese Fehler.
Der Tunnel ist fast so etwas wie ein Charaktertest für unsere
Hunde. Eher ängstliche und scheue Hunde brauchen recht
lange, bis sie den Tunnel ohne Hilfe durchlaufen, aber
selbstsichere und mutige Tiere gehen den Tunnel oft sogar
beim ersten Mal ohne Zögern an. Wir haben schon Hunde
erlebt, die den Tunnel erst nach vielen Versuchen alleine
durchlaufen haben, es aber danach nicht abwarten konnten,
bis sie wieder in dem Tunnel laufen durften.
Die Schrägwand wird für Anfängerhunde sehr flach gestellt,
so dass es auch hier sehr wenig Probleme gibt.
Für unseren Laufsteg haben wir auch eine niedrige
Einstellung. Der Laufsteg erfordert von den Hunden gute
Balance und Konzentration.
Die Hunde dürfen nicht vom Laufsteg abspringen oder gar
herunterfallen, und müssen über die farbig markierten
Kontaktzonen laufen. In der Lernphase läuft der
Hundeführer rechts vom Laufsteg und ein Helfer links vom
Laufsteg um zu verhindern, dass der Hund vom Laufsteg
herunterfällt.
So ein kleiner "Unfall" kann dazu führen, dass der Hund
überhaupt nicht mehr auf den Laufsteg gehen will.
Die Wippe ist für Anfänger nicht ohne Probleme, denn
viele Hunde erschrecken wenn die Wippe nach unten zu
kippen beginnt. Beim Lernen wird der Hund langsam auf
die Wippe geleitet und in der Mitte wird die Wippe
langsam von Hand gekippt. Wichtig ist von Anfang an
das richtige Laufen über die farbig markierten
Kontaktzonen. Kontaktzonenfehler kommen auch bei
geübten Hunden immer wieder vor.
Der Slalom ist wohl das schwierigste Hindernis im Agility
Parcours. Junge Hunde dürfen den Slalom nicht laufen, da
sonst Schäden an der noch wachsenden Wirbelsäule
entstehen können.
Den Hund immer wieder an der Leine durch den Slalom zu
zerren, bringt kaum Lernerfolge. Es soll vielmehr versucht
werden, dem Hund durch Gesten, Worte und auch
Belohnungen (wie Futter oder Spielzeug) auf den richtigen
Weg zu bringen.
Der Slalom wird auch von sonst hervorragenden Hunden
manchmal fehlerhaft gelaufen und muss daher konsequent
immer wieder geübt werden. Um so eindrucksvoller ist es
anzusehen, wenn ein Hund den Slalom fehlerfrei und schnell
laufen kann.
Der Tisch ist eigentlich nicht besonders schwer. Auf diesem Hindernis
muss der Hund 5 Sekunden in einer Position bleiben. Am Anfang üben
wir nur Platz, später auch Sitz oder Steh. Auch hier haben wir einen
sehr niedrigen Tisch für junge Hunde.
Ein besonderes Problem birgt der Tisch allerdings schon: Wenn der
Hund erst mal mit Begeisterung einen Parcours läuft, will er immer so
schnell wie möglich zum nächsten Hindernis. Schließlich haben wir ihm
ja beigebracht nicht zu trödeln. Und plötzlich soll er auf dem Tisch 5
Sekunden Pause machen.
So mancher Vierbeiner hält die Spannung nicht mehr aus und springt zu
früh vom Tisch ab. Auch hier kann man nur immer wieder üben, dass
der Tisch nicht vor den Signal der Richters oder Übungsleiters verlassen
werden darf.
In vielen Büchern findet man zu den erwähnten Hindernissen auch noch den Wassergraben
oder andere seltsam aussehende Sprunghindernisse, wie z. B. einen zu überspringenden
Brunnen.
Nach all diesen Erläuterungen werden Sie sich jetzt wohl fragen, wie es denn überhaupt
möglich ist, einen ganzen Parcours zu bewältigen, ohne disqualifiziert zu werden, ganz zu
schweigen davon, dass man eventuell 0 Strafpunkte haben könnte! Es ist gar nicht so
schwierig, wie es sich hier anhört. Ihr Hund wird in relativ kurzer Zeit in der Lage sein, solch
einen Parcours zu bewältigen.
Für Wen ist Agility geeignet ?
Agility ist für jedermann und "jederhund" geeignet! Alter, Rasse, Größe ist völlig gleichgültig
(sowohl beim Hund, als auch beim Menschen). Voraussetzung ist jedoch, zumindest für den
Hund, dass der Gesundheitszustand in Ordnung ist. Der / die verantwortungsbewusste
Hundebesitzer / Hundebesitzerin sollte unbedingt seinen / ihren Hund zuvor auf
Gelenkerkrankungen, Wirbelsäulenschäden oder eventuelle Herzerkrankungen untersuchen
lassen.
Wenn in dieser Hinsicht mit Ihrem Hund jedoch alles in Ordnung ist und Ihr Hund nicht gerade
zu der Sorte gehört, die ihren Tag lieber auf dem Sofa verbringen möchte, als auch nur einmal
spazieren zu gehen, spricht nichts dagegen mit dem Agility-Training zu beginnen. Am besten
gleich morgen...
Verein für Deutsche Schäferhunde
OG Dingolfing e.V.
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OG Dingolfing e.V.
OG Dingolfing
Verein für Deutsche Schäferhunde